Freitag, 5. August 2011

Nicht viel neues im Osten...


Liebe Freunde,

es gibt leider nicht wirklich neues zu verkünden. Die letzte Woche war recht gut, trotz einer erneuten Kreditkartensperre, die ich wieder lösen lassen musste. Ok, dieses Mal ging es auf meine Kappe. Ich kann nur alle 24 Stunden 500 Euro abholen, und wenn man das unterschreitet (zu oft unterschreitet und es trotzdem versucht) sperrt das System die Karte irgendwann.

Insofern weiß ich jetzt Bescheid und muss halt immer 24 Stunden warten, was vor allem dann ein Problem ist, wenn man größere Summen zahlen muss. Wobei, außer bei der Miete ist das ja nicht der Fall.

Ansonsten geht es mir hier ziemlich gut. Die Arbeit geht voran, ich sammle fleissig Material und finde auch immer mehr hilfreiche Quellen.

Es läuft also erwartungsgemäß gut, auch wenn ich leider außer Arbeit nicht so sonderlich viel nebenher unternehme. Klar, deshalb bin ich ja auch nicht hier, aber im Nachhinein war es vielleicht doch nicht die beste Entscheidung, den Rückflug gleich auf Ende März zu legen, ohne noch eine Woche oder so an Freizeit hinten dran zu hängen.

Wenn das so weitergeht werde ich es nie nach Okinawa schaffen... Da will ich doch schon ewig mal hin, aber wie ihr seht... ich denke einfach zu schmalspurig, das wirds sein.

Fukushima und kein Ende

Tja, das leidige Thema... oder besser: Die unendliche Geschichte. Fukushima ist und bleibt ein Problemfall. Ich habe letzte Woche gelesen, dass der Entschädigungsfonds für die Opfer der Katastrophe um den Kernreaktor 18 Milliarden Euro betragen soll.

Ich denke mal, dass sie diese Kosten nicht in die Betriebskosten oder Strompreisberechnungen eingeflossen sind, als man sich über die saubere, schöne billige Energie freute, die aus den Reaktoren kam. Also, bevor nur noch Strahlung und verseuchtes Wasser rauskam. Aber ich schweife ab...

In jedem Fall ist die Strahlenbelastung im Tokioter Trinkwasser wieder auf normalem Niveau angelangt. Auch die Lebensmittel sind so eine Sache. Mittlerweile ist belastetes Rindfleisch aufgetaucht... naja, es hätte auftauchen können, war aber schon durch den Verkauf durch und ist vermutlich schon verzehrt.

In jedem Fall ist jetzt die Provinz Miyagi auch in den Fokus gerückt.

Ich bleibe in der Regel dabei, nur Produkte aus Regionen zu kaufen, die relativ weit weg sind von Fukushima. McDonalds und Subway, die aktiv damit werben, Produkte aus Fukushima zu verwenden, meide ich. An Fisch bleibe ich bei Garnelen, Lachs und Thun, weil die relativ sicher sind (Garnelen kommen aus Farmen in Thailand, Lachs und Thun sind irgendwo im Meer gefangen, zumeist weit weg von den Problemregionen) und bei Gemüse vermeide ich grünes Blattgemüse.

Pilze esse ich, die sind sowieso aus Kulturen und haben keinen Kontakt mit der freien Natur (sieht man auch daran, dass die Wurzelstämme der Pilze noch die Form eines Blumentopfs haben).

Insofern tue ich, was ich kann, um das alles im Griff zu behalten und hoffe ansonsten das Beste.

Die Meldungen über hohe Strahlenwerte an einem der Abluftschächte klingt dramatisch, hat aber keine Auswirkungen auf die Region. Wenn es so "direkt" strahlt und keine Partikel (Ruß, Wasserdampf, Staub,...) freigesetzt werden, ist das wirklich nur sehr lokal wirksam.

Gut, auf das Kraftwerksgelände ist das gefährlich, keine Frage, aber sicher nicht außerhalb.

Erdbeben und Taifune

Tja, wieder so eine Überschrift... aber keine Sorge, es ist nicht so schlimm, wie es sich anhört.

Wir haben seit einer Woche wieder mehr Erdbeben. Generell sind es sehr viele, die meisten spürbar, aber längst nicht besorgniserregend stark. Die Taifune, die sich momentan über dem Pazifik quasi andauernd bilden, ziehen regelmäßig an Tokio vorbei und bringen leichten Regen und Bewölkung.

Bewölkung ist gut, weil wenn hier die Sonne scheint, wird es wirklich unerträglich heiß. Vor allem, weil die Schwüle ja nicht weggeht.

Insofern sind die Bedingungen hier anders als in D, aber es gibt von der Seite her keinen Grund zur Sorge.

Ich hoffe, es geht euch allen gut und melde mich bald wieder!

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