Freitag, 26. August 2011

Erinnerungen


Da war doch noch was heute... 26. August...

Das ist Mamas Geburtstag.

Und mal wieder muss ich daran denken, dass sie leider nicht mehr erleben kann, was aus ihren Kindern so geworden ist. Dass die Mädels so wahnsinnig gut dastehen momentan, mit fertigem Studium auf extrem hohem Noten-Niveau und tollen Projekten im Anschluss, dass ich mittlerweile das zweite Mal in Japan bin (auch wenn sie sich bestimmt richtig viele Sorgen wegen der Fukushima-Sache gemacht hätte) und all das.

Als 2006 Papa und Jenny nach Tokio gekommen sind, wäre sie sicher mitgekommen... Und ich hätte ihr auch zeigen können, wieso es hier so toll ist und weshalb ich so intensiv daran arbeite, dieses Land, seine Kultur, Sprache und Geschichte zu verstehen.

Ist das zu pathetisch? Zu melancholisch?

Es ist im November genau zehn Jahre her. Eine ganze Dekade.

An was erinnere mich denn noch aus der Zeit vorher? Irgendwie kommt es mir manchmal so vor, als kann ich mich an garnichts erinnern. Vor allem, wenn ich mit Steffi und Jenny spreche, die noch so viele Geschichten erzählen können.

Wahrscheinlich war ich einfach ein sehr egozentrischer Teenager, der sich nicht wirklich viel gekümmert hat um familiäre Belange. Vielleicht habe ich auch einfach nur vieles als zu selbstverständlich betrachtet, bis es dann eben auf einmal alles anders war. Und nicht mehr zu ändern...

Manchmal sollte man wirklich innehalten, sich über das Gedanken machen, was einem wirklich wichtig ist im Leben, und über das, was einen davon ablenkt. Ja, Arbeit ist wichtig, ja, meine Forschung ist wichtig... Aber seit ich das erste Mal in Japan war wurde mir immer bewusster, dass es eigentlich um was anderes geht im Leben.

Es sind die Menschen um uns herum, die Beziehungen, die wir zur Welt aufnehmen, die das Leben eigentlich lebenswert machen. Das sind die Dinge, die mich in der Welt verankern und mir das Gefühl von Zuhause vermitteln.

Leider ist mir das erst so richtig bewusst geworden, als sie nicht mehr da war.

Ich habe nicht das Gefühl, etwas grundlegend falsch gemacht zu haben. Aber ich habe das Gefühl, dass ich vieles hätte besser machen können. Andererseits... hat man das nicht immer irgendwie, wenn man an die Vergangenheit zurückdenkt?

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